1996 erklärte Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Er erinnert an die über sechs Millionen Juden und die vielen anderen Menschen die Opfer des nationalsozialistischen Rassen- und Größenwahns wurden. Sinti und Roma, Frauen und Männer des Widerstands, politisch Andersdenkende, Homosexuelle, behinderte Menschen, Künstler, Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter …
„Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“ so Herzog.
„Historischer Hintergrund ist die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 durch die Rote Armee. Auschwitz steht symbolhaft für den Völkermord und für die Millionen Menschen, die durch das Nazi-Regime entrechtet, verfolgt, gequält oder ermordet wurden.
In der südpolnischen Stadt Oswiecim bei Krakau hatte die SS von April 1940 an das größte ihrer Arbeits- und Vernichtungslager bauen lassen. Es bestand aus dem Stammlager, dem drei Kilometer entfernten Lager Birkenau, in dem sich die Gaskammern und Verbrennungsöfen befanden, und 45 Zwangsarbeitslagern bei Fabriken in der Umgebung. In dem Gebiet waren bis zu 155.000 Menschen zusammengepfercht. Insgesamt wurden in Auschwitz von Anfang 1942 bis Ende 1944 schätzungsweise rund 1,5 Millionen Juden sowie viele tausend Sinti, Roma und Polen umgebracht.“
Quelle: Bundesministerium des Innern – Internetredaktion (Referat Presse; Internet)
Der Deutsch-Israelische Freundeskreis Neuwied e.V. lädt für Freitag, den 27. Januar um 18 Uhr zu einem ökumenischen Gedenkgottesdienst in die Marktkirche Neuwied ein.
Zum mahnenden Gedenken – An dieser Stelle errichtete die jüdische Gemeinde 1894 ihre Volksschule. Diese wurde im November 1938 gewaltsam geschlossen. Die danebenstehende – 1748 erbaute Synagoge – wurde geschändet und niedergerissen.
1933 – 1945
Den über 200 toten jüdischen Mitbürgern zur Ehre und zur Erinnerung.
1992
Mahnmal in Neuwied
Gedenktafel im Stadteil Niederbieber.
Der alte Jüdische Friedhof befindet sich im Stadtteil Niederbieber in der Kurt-Schumacher-Straße und ist seit 1985 unter Denkmalschutz. Er ist im nördlichen Rheinland-Pfalz eines der größten jüdischen Friedhöfe. Es sind noch 661 Grabsteine erhalten. Auf 294 Gräbern gibt es keinen Grabstein mehr.
Auf 534 Seiten legt der Autor Naftali Bar-Giora Bamberger eine Dokumentation sämtlicher Grabstätten des jüdischen Friedhofes und die Übersetzung der zum Teil hebräischen Inschriften auf den Grabsteinen vor:
Memor-Buch
Der Jüdische Friedhof in Neuwied-Niderbieber.
Herausgeber: Deutsch-Israelischer Freundeskreis Neuwied e.V.
Erscheinungsjahr: 2000
Drei von 216 verlegten Stolpersteinen in Neuwied und den Stadtteilen. Weitere 18 Verlegungen folgen in diesem Jahr. In über 300 Orten Deutschlands liegen STOLPERSTEINE, ebenso in Österreich, Ungarn und in den Niederlanden. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, sagt der Künstler Gunter Demnig der Initiator der Stolpersteine.
Zentrale Holocaust-Gedenkstätte Deutschlands in Berlin
Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Fotos: © Christine Welter
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